Wie unsere Träume laufen lernten
Die Gastgeber Michaela und Christian lernten das Bewirten von Gästen schon von der Pike auf. Vor allem Christian hatte mit seinen Eltern Monika und Hans Gruber gute Lehrmeister – denn Gäste beherbergen, das tun Monika und Hans Gruber schon seit sie ein Paar sind. Am Tschenglserhof in Meran, den sie gemeinsam bewirtschaften, stehen die Türen immer offen. Tag und Nacht schauen Verwandte und Bekannte auf einen „Ratscher“ (Tratsch) rein oder auf ein Glas von ihrem guten Wein. Feste werden gefeiert, Kartenrunden finden sich zusammen. Willkommen sind alle und jedem leihen sie ein Ohr, geben gute Ratschläge. Allein sind sie nie. Die drei Kinder sind erwachsen. Sohn Christian, der Hofnachfolger, schmiedet mit seiner Frau Michaela und den beiden Töchtern Marie und Eva eigene Pläne. „Månchmål muass ma’s uanfoch lei d’rwortn!“ (Manchmal muss man einfach nur abwarten!) – und es entstehen neue Perspektiven.
Es ergibt sich, dass der Onkel sein Haus auf der Leckplått verkauft. Familie Gruber steigt ein, ein Ferienhaus für die ganze Familie soll es werden. Wie viel Freizeit hat der Mensch, vor allem wenn eine Bauernschaft da ist, ein Job in einem Unternehmen und kleine Kinder, wie bei Christian und Michaela? Der Groschen fällt – und damit die Entscheidung, das Haus so zu sanieren, dass man es auch vermieten kann. Die Gastfreundschaft haben sie in der Familie gelernt, Christian ist damit aufgewachsen.
Einfach ist der Umbau nicht, der Denkmalschutz muss peinlich genau eingehalten werden, aber trotz allem ist es eine wunderbare Aufgabe. Die sorgsame Auswahl von Materialien, die Zusammenstellung von traditionellen Farben und zeitgemäßen Formen, die vielen qualitätvollen Details – das alles trägt Michaelas Handschrift.
Die Grubers legen Wert auf Traditionen, sind Land und Leuten tief verbunden. Das bäuerliche Leben, alte Bräuche und Gewohnheiten pflegen sie mit viel Hingabe. Dazu gehört auch, dass vieles, was es im Geschäft schnell zu kaufen gibt, selbst produziert wird. Alles, was Haus und Hof hergeben, ist allemal besser. Gäste im Chalet haben Gelegenheit zu verkosten, was die Jahreszeit so hergibt. Und auch die besten Mitbringsel – solche die man genüsslich verspeisen oder trinken kann – zu erstehen.
Vier Jahre später klopft eine einmalige Gelegenheit an die Tür: Das Nachbarhaus steht zum Verkauf. Michaela und Christian überraschen sich selbst und greifen zu – das Chalet Zoila wird geboren. Zwischen beiden Häusern liegen ein kleiner Hügel, eine Wiese und drei Lärchen. Gemeinsam ist ihnen, dass sie mit viel Liebe und Hingabe zur Blüte gebracht werden.
Gutes vom Gruber
Ein ganz normaler Bauerngarten mit Obstbaumwiese, Sträuchern, Blumen, Gemüse und ein paar „Hendl’n“ (Hühnern).
Wie immer gilt auch hier: Es kommt drauf an, was man draus macht.
Äpfel klauben geht noch, Beeren klauben, uff! Viel Arbeit macht das schon. Aber dann natürlich (eben natürlich): Der Apfelsaft ohne Konservierungsstoff, die Fruchtaufstriche, langsam gekocht und fein gewürzt, Sirupe, die nach Sommersonne schmecken, Kräuterbüschel. Und die Eier von Hühnern, die aber sowas von glücklich sind. Dann natürlich auch Wein! Das muss sein, das können wir, und das schmeckt man auch.
Alles zu probieren, wenn Sie im Chalet Hafling zu Gast sind. Und vieles davon auch schön verpackt zum Mitnehmen. Für die Blumengießerin, den Bürokollegen, die Tennistrainerin. Oder für Ihren eigenen Vorratsschrank zum Urlaub verlängern.
Hafling entdecken
730 Einwohner, Meereshöhe 1.250 bis 1.600 m, am Tschögglberg, vier Ortsteile: Hafling Dorf, St. Kathrein, Hafling Oberdorf und Falzeben/Meran 2000. Ringsherum Berge wie die Ortler- und Texelgruppe im Westen, die Ötztaler Alpen im Norden, die Brentagruppe im Süden und die Dolomiten im Osten. Erreichbar über eine wintersichere Straße.
Sehenswürdigkeiten
Ja! Wie die romanische St. Kathrein Kirche, die Pfarrkirche zum Hl. Johann mit einem Steinrelief an der Außenmauer, das rätselhafte Sakramentshäuschen beim Nusserhof, das St. Oswaldkirchlein auf Meran 2000. Wer nach Hafling kommt, sucht die Nähe zur Natur. Auf dem Hochplateau gibt es keinen Autoverkehr und also frische Luft, als wäre das ganz selbstverständlich. Wiesen und Wälder, Berge und Gipfel, alles da für jedes Alter, jede Kondition, jeden Geschmack. Wobei: Ein paar Stunden verrinnen auch wunderbar beim Sinnieren auf einer Bank, beim Philosophieren über die Muskelkraft von Ameisen, beim Sammeln der Heidelbeeren.